Bezirksmusikfest 2023
vom 28. - 30. Juli 2023

Generationenkonzert der BMK Waidring

 

hermann schreder mario millinger web

Unter dem Motto Konzert der Generationen lädt die Bundesmusikkapelle Waidring am Samstag, dem 30. März zum heurigen Frühjahrskonzert. Als besonderes Schmankerl wird neben Kapellmeister Mario Millinger, Ehrenkapellmeister Hermann Schreder ausgewählte Stücke dirigieren. Im Gespräch erzählen die beiden über die Idee hinter dem Generationenkonzert.

19 Jahre nachdem du dein Kapellmeisteramt niedergelegt hast, wirst du, Hermann, wieder ans Dirigentenpult gebeten. Mit welchen Gefühlen schaust du auf das Konzert?

Hermann: Ich habe ein sehr freudiges Gefühl. Einerseits weil in der Kapelle noch einige bekannte Gesichter dabei sind, andererseits aber auch weil ein frisches junges Ensemble mit guten Musikern bereit ist, mit mir alten Herren zu musizieren. Und so hoffe ich, dass wir die verschiedenen Generationen auf einen Nenner bringen, um gute Musik zu machen.

Wie kam es zur Idee, die Generationen in den Mittelpunkt zu stellen?

Mario: Die Idee entstand durch meine Abschlussarbeit am Mozarteum. Im Rahmen meiner Feldforschung durfte ich unter anderem Hermann interviewen und habe dabei viel Interessantes über ihn und seine Blasmusikvergangenheit erfahren, welche unsere Kapelle ja maßgeblich geprägt hat. Irgendwann kam die Idee, einige Lieblingsstücke von Hermann beim diesjährigen Frühjahrskonzert zu spielen - und wer könnte diese besser dirigieren als Hermann selbst

Du wirst beim Konzert zwei Stücke dirigieren. Warum hast du dich aus dem großen Repertoire gerade für diese entschieden?

Hermann: Ich möchte nicht zu viel verraten, aber so viel kann gesagt sein: Die Stücke stammen aus einer Zeit, wo die BMK Waidring auf dem Weg zur zeitgenössischen Musik war. Und schöne temperamentvolle Musik hat mich schon immer fasziniert.

Mario hat es bereits angesprochen: Deine Zeit als Kapellmeister hat die Kapelle maßgeblich geprägt und oftmals warst du Vorreiter im Bezirk. Eine Rolle, die immer leicht war?

Hermann: Die Vorreiterrolle war sehr anspruchsvoll, aber ich habe viele gute Mitarbeiter gehabt, die voll hinter mir standen. Es gab sicher ab und zu Auseinandersetzungen, aber mit einem guten Kompromiss kam alles zustande und der Erfolg hat uns Recht gegeben. Und manches hat sich mit Humor und Demokratie auch von selber erledigt, als etwa bei den Burschen lange Haare einst in Mode gekommen sind.

66 Jahre sind vergangen, seit du dein erstes Konzert dirigiert hast. Wenn du heute mit damals vergleichst: Was hat sich bei der Probenarbeit verändert?

Hermann: Ich habe in dieser langen Zeit immer versucht Neues dazu zu lernen und nach ein paar Oje-Rufen, haben die Musikanten mitgelernt. Und so wurde die Kapelle an Präzision und Stimmung immer besser, was auch auf einen sehr guten Probebesuch und fast immer vollzähliges Ausrücken zurückzuführen ist. Manch einer musste vielleicht auch seine Gewohnheiten verändern. Bei den Proben wurde in den ersten Jahren etwa noch geraucht und einige brauchten einen Schluck Bier. Mit dem war bald Schluss, das holten wir nachher im Wirtshaus nach. Als ich einmal die befreundete Kapelle aus Ruhpolding dirigierte, sagte ein Musiker halblaut zum anderen: „Das ist der Kapellmeister, der uns das Bier trinken abgewöhnen möchte.“

Wenn du heute Hermann bei der Probenarbeit begleitest, Mario: Was nimmst du persönlich davon mit?

Mario: Mich beeindruckt vor allem Hermanns Leidenschaft für die Musik, die er auch mit fast 85 Jahren noch hat und uns in den Proben so stark vermittelt. Diese Freude, die er am Dirigentenpult ausstrahlt und seine ausgefeilte Art und Weise die Musik mit dem Taktstock wieder zu geben, bewundere ich sehr.

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